Black Madonna

Carl Sargent & Marc Gascoigne

ROC 1996

5,50 $

Nun denn, dies ist der dritte Shadowrun Roman des Teams Sargent & Gascoigne, und wie auch in den vorhergehenden Romanen (Streets of Blood, Nosferatu) hat er die gleichen drei Hauptpersonen.

Diese Charaktere sind nun alles Mögliche, nur nicht ein typisches Runnerteam. Da haben wir zuerst einmal Michael Sutherland, einen Top- Decker (er benutzt normalerweise mehrere stark modifizierte und vernetzte Fairlight Excalibur zum Decken), welcher üblicherweise von seinem New Yorker Penthouse aus arbeitet.

Dann kommt da der elfische Magier Serrin Shamandar (auch kein kleines Licht), dessen (viel jüngere) Frau Kristen und Geraint, englischer Lord, Lebemann, Millionär und Mitglied des Außenministeriums.

Zum Inhalt: Wenn Sie (auch wenn Sie in der Oberliga spielen) als Decker von Renraku extra für die Besprechung eines Auftrages per Transorbital nach Chiba (Japan) geflogen werden, und wenn Ihr Gesprächspartner der Chef der Matrixsicherheit von Renraku ist, dann glauben Sie ihm nicht, daß es nur um die Penetration eines second level subsystems geht, auch deshalb nicht, weil er Ihnen eine Million Nuyen bietet.

Diesen Gedanken hegt auch Sutherland, der sich in dieser Situation befindet.

In Wirklichkeit ist etwas ganz Anderes passiert. Es ist jemandem gelungen, sich um Punkt Zwölf Uhr Mitternacht in die Computersysteme der Zentralen der 8 größten Megakorps zu hacken und diese für 15 Sekunden auszuschalten, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Um dann noch einen draufzusetzen, hat er dann das Ganze um 2 Uhr Morgens wiederholt, als alle Korp-Decker mit einem Puls von 120 bis 160 eingeloggt waren und die Systeme so mit Black Ice überhäuft waren, daß man die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte.

Natürlich hat Mr. Unbekannt dies nicht ohne Grund getan. Er hinterläßt beim zweiten Mal bei Renraku ein Bild, und zwar das Leichentuch von Johannes (wurde nach aktuellen Forschungsergebnissen unserer Zeit angeblich von da Vinci gefälscht) mit dem Kopf der Mona Lisa, sowie eine Forderung von 20 Billionen Nuyen, zahlbar am 02.05. (Todestag von Leonardo da Vinci).

Sutherland macht sich jetzt also mit seinen Freunden auf die Suche nach einem genialen Decker mit einer Leonardo - Fixierung. Die Suche führt sie quer durch Europa, und sie haben nur 8 Tage Zeit, den Decker zu finden. Hinzu kommen noch diverse Gegner, so daß der Satz "Nobody expects the spanish inquisition!" ausnahmsweise einmal wörtlich zu nehmen ist.

Fazit: Ungewöhnliche Leute versuchen sich an einem ungewöhnlichen Problem und kommen sich dabei immer mehr vor wie Bauern in einem großen, tödlichen Spiel, dessen Regeln und Motive sie nicht verstehen.

Also, die Handlung ist spannend mit vielen Überraschungen, die Charaktere haben wirklich einen Charakter und sind nicht einfach nur "der Magier" etc. Das Ganze ist gut geschrieben, so daß man nicht den Eindruck hat, einen stereotypen Roman von der Stange zu lesen.

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