Die Schöne

Sheri S. Tepper

Heyne 1995, 16,90 DM

668 Seiten

Unsere Titelheldin, die Halbelfin Beauty, lebt im England des 14. Jahrhundert und schreibt Tagebuch. Bei ihrer Taufe wurde sie von einer Tante verflucht, sich an ihrem 16. Geburtstag mit einer Spindel zu stechen und in einen immerwährenden Schlaf zu fallen (kommt Euch das irgendwie bekannt vor?). Kein Wunder, daß sie davon nicht begeistert ist. Sie kann den Fluch überlisten und ist von da an heimatlos. Durch eine dummen Zufall wird sie ins 23. Jahrhundert verschleppt und erlebt den ganzen Horror dieser Zukunft. Als sie über Umwege wieder in ihre Zeit kommt, ist ihr ihre Lebensaufgabe ziemlich klar.

Die Autorin nimmt Anleihen bei vielen Märchen und gestaltet damit äußerst geschickt die Handlung. Schon der Titel "Beauty" ist auf Englisch eine Abkürzung von "The Sleeping Beauty" (zu deutsch Dornröschen bzw. das schlafende Schöne). Zusätzlich ist noch eine gute Portion Kritik an unserem Umgang mit der Umwelt in den Roman eingeflos-sen und wunderbar mit den Märchengerüsten verwoben.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn trotz seines Umfangs in einem Tag gelesen (aber dafür sonst nichts gearbeitet!). Er ist spannend und flüssig geschrieben. Trotz oder wegen der Thematik darf man nicht viel Action erwarten. Ich habe auch den Verdacht, daß die Thematik hauptsächlich Leser weiblichen Geschlechts ansprechen wird. Sollte das ein Vorurteil sein, meldet Euch bei der Redaktion! Trotzdem hoffe ich, daß viele dieses Buch lesen.

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