Der Koboldspiegel

Caroline Janice Cherryh

Deutsche Erstausgabe

Heyne 1995, 398 Seiten, 16,90 DM

Etwas stimmt nicht! Etwas ist völlig anders als sonst, dessen sind sich die Bewohner des Königreiches Maggiar absolut sicher. Noch nie haben sie einen solch strengen und stürmischen Winter erlebt, nie zuvor hat sich das Wild, dem Verhungern nahe, bis in die Obstgärten vorgewagt. Plötzlich hat der Wald etwas Bedrohliches an sich, werden Spuren gefunden, die von einem dieser bösartigen, menschenfeindlichen Wesen mit langem Schwanz - gemeint ist ein Troll - stammen könnten.

Die bösen Vorzeichen häufen sich!

Genaueres über die unheimlichen Vorgänge scheint jedoch nur der von Alpträumen geplagte Hofzauberer Karoly zu ahnen, der sich schließlich in der Begleitung der beiden ältesten Söhne des Herrscher und einiger Untergebener auf den Weg ins Nachbarreich macht, um dort mit Hilfe seiner Schwester der Bedrohung entgegenzutreten.

Kaum haben die Reisenden die Grenze überschritten, geraten sie in einen Hinterhalt und sehen erstmals ihren wahren Feinden, den Kobolden, ins Auge, deren Königin mittels eines magischen Spiegels die Macht an sich reißen will.

Unerwartete Unterstützung erhalten die Wagemutigen von der jungen Hexe Ela und Yuri, dem jüngsten der drei Königssöhne, der eigentlich in Maggiar hätte bleiben sollen, wenn nicht... - halt! Das würde jetzt den Rahmen einer Rezension sprengen, und schließlich könnt Ihr das Buch bei Interesse ja auch in unserer phänomenal sortierten Vereinsbibliothek ausleihen!

Nur soviel noch: Wer einen klassischen Kampf zwischen schwarz und weiß erwartet, ist bei C.J. Cherryh an der falschen Adresse. Feind ist nicht gleich Feind, und die Grenzen zwischen Gut und Böse lassen sich nicht immer eindeutig festlegen.

Eindrucksvoll gelingt es der Autorin, die Spannung über annähernd vierhundert Seiten aufrechtzuerhalten. Leider droht sich der Gesamtzusammenhang manchmal in der ausführlichen Schilderung von Einzelaspekten zu verlieren, was jedoch dem Leseer-lebnis im Großen und Ganzen keinen Abbruch tut.

Meiner Meinung nach ist der Koboldspiegel, insbesondere für Fantasy Liebhaber, durchaus lesenswert.

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