Die Computerspiele

Natürlich gibt es auch auf dem Computermarkt Spiele, die das Cyberpunkgenre berühren. Hierbei muß man wieder zwische zwei Gruppen unterscheiden: den Action- und Abenteuer/ Rollenspielen.

Im Actionbereich ist so ziemlich eines der einzigen Spiele, das mir gerade einfällt, "Syndicate". Hierbei geht es darum, daß man Chef einer Einheit von Cyborgkommandos ist, mit deren Hilfe der Konzern, für den man arbeitet, die Weltherrschaft erreichen will. Syndicate ist grafisch und vom Sound her sehr liebevoll gestaltet, was verbunden mit dem Spielwitz zu stunden- bzw tagelanger Unterhaltung führen kann. Allerdings fehlt es dem Spiel ein wenig an Abwechslung. Die Missionen sind eigentlich immer gleich oder zumindest sehr ähnlich. Das Cyborgkommando geht irgendwo hin, holt irgendetwas ab und zerstört möglichst viele andere Cyborgs... manchmal muß man auch nichts abholen.

Viel besser sieht es für Cyberpunk schon im Abenteuer/ Rollenspielsektor aus. Hier ist eines der Spiele, das mir am besten gefällt, Bloodnet. Es geht darum, daß man ein einigermaßen begabter Hacker ist, der eines Abend eine sehr gut aussehende, junge Dame kennenlernt, die ihm einen superguten Job vermittelt und dann auch noch Andeutungen darüber macht, daß sie nicht nur an der Arbeit des glücklichen Helden interessiert sei... Nachdem man den kleinen Job sehr schnell (der in der Vorgeschichte abgehandelt wird) vollbracht hat und nun die Lady besucht, um seinen Lohn abzuholen, beginnt der Horror für Ransom Stark, so der Name des Spielercharakters. Es stellt sich nämlich sehr schnell heraus, daß die junge Frau und ihr Vater Vampire sind und es nur auf Ransoms Blut abgesehen haben...und diesen dann auch in Sekundenschnelle in einen Vampir verwandeln. Was die Brut der Nacht jedoch nicht bedachte, ist, daß der Held ein Cyberimplantat hat, das sein Blut filtert. Hierdurch wird es für Mr. Stark möglich, sich gegen seinen "Schöpfer" aufzulehnen und zu verschwinden. Der Haken an der Sache ist, daß das Implantat den Vampirvirus leider nur eine begrenzte Zeit lang aufhalten kann. So ist der Spieler also gezwungen, den Charakter möglichst schnell durch das nächtliche New York zu führen und seine Heilung zu finden...

Während des Spiels kann man sich mit anderen Charakteren unterhalten, was die seitenweise Ausgabe von Text zur Folge hat, kann diese zu seiner Unterstützung anheuern, kann sich mit Hilfe eines Interfaces in die virtuellen Welten der Computerinnereien versenken und dort Informationen holen. Man kann also eigentlich alles tun, was man von einem "normalen" Rollenspiel erwartet. Was eben manchmal einwenig stört, sind die riesigen Texte, die präsentiert werden. Diese geben einem zwar das Gefühl, daß man sich mit richtigen Charakteren unterhält, jedoch bremst dies den Spielfluß ungemein. Wünschenswert wäre vielleicht eine Version mit voller Sprachausgabe.

Ein besonderer Leckerbissen ist, wie ich finde, die Landkarte von New York, die man aufrufen kann. Die Programmierer haben sich hierbei nicht auf eine normale 2D Darstellung beschränkt, sondern stellen die Stadt aus einer schrägen Vogelperspektive dar, wobei man über die Stadt hinwegfliegt. Die Karte ist meiner Meinung nach so gut gestaltet, daß man sich nur durch ihren Anblick sehr gut vorstellen kann, wie die Stimmung in den tiefen Häuserschluchten ist und was dort vor sich gehen mag...

Die Regeln, mit denen der Spieler eigentlich kaum konfrontiert wird, scheinen übrigens sehr stark an das Cyberpunk 2.0.2.0. Rollenspiel angelehnt zu sein.

Wenn man also ein Cyberpunk/ Dark Future Spiel auf dem Computer machen möchte, kann ich eigentlich Bloodnet nur empfehlen. Ich habe es zwar leider noch nicht durchgespielt, jedoch war ich schon vom ersten Anblick begeistert.

Also: Play it again, Chummer!

Ein anderes Spiel, von dem ich jedoch nicht genau weiß, ob es überhaupt in das Genre paßt, ist "Under a Killing Moon". Ich habe es leider noch nicht zu Gesicht bekommen, da es erst für Mitte Juni angekündigt ist und ich leider noch keine Zeit hatte, in einen Laden zu gehen, um es mir anzusehen. Jedoch wurde in einem Vorabbericht von Cyberpunkszenen ? la Bladerunner und Ähnlichem gesprochen. Wer also an so etwas interessiert ist, ein CD-ROM besitzt und genug Geld für drei (!) Silberscheiben hat, sollte sich vielleicht eine Zeit unter dem tötenden Mond beschaffen (Bernd).

Des weiteren gibt es dann noch die Shadowrun - Spiele für Super - Nintendo und Sega MegaDrive. Dafür, daß ich <Nicole> einiges gegen Adventures habe, finde ich die SNES Shadowrun - Umsetzung - von einigen regeltechnischen Dingen abgesehen, die man aber auf diesem Medium vermutlich auch gar nicht anders hinkriegen kann - gar nicht mal schlecht. Plot: Haupdarsteller Jake wacht in einem Leichenschauhaus auf, ohne sich an irgendetwas zu erinnern, die Leichenbeschauer fliehen schreiend, als er aus der Kiste steigt, und schon ist er mitten drin im prallen Leben. Frage: wer ist Jake, und wie ist er dahin gekommen? Daß ihm jemand ans Leder will, ist klar, denn kaum zeigt er sich auf der Straße, wird er von Heckenschützen beschossen. Dann muß Jake leider feststellen, daß er eine Kortexbombe im Kopf hat...und somit noch genau dreißig Stunden zu leben...

Die ISO - 3D - Ansicht ist Konsolenadventure - Standard, aber die Story ist lustig, die Hauptdarsteller sind nett, und es gibt Action satt...ist das in Euren Shadowrun - Kampagnen irgendwie anders? Davon abgesehen funktioniert das Matrix - Spielsystem Cyberpunk 2020 - ähnlich und ist damit vielleicht graphisch nicht so hübsch wie im SR - Rollenspiel, aber dafür um Längen spielbarer.

Was das Sega - Shadowrun betrifft, kann ich mich nur auf

ein paar Reviews aus entsprechenden Zeitschriften beziehen. Der Hauptdarsteller ist Detektiv und sucht seinen vermißten Bruder. Dazwischen führt er verschiedene Runs durch und trifft sogar auf Harlekin (SNES - Jake macht leider nur Bekanntschaft mit dem Drachen Drake). Die Matrix - Szenerie soll graphisch wirklich hübsch gemacht sein, dafür leider fast unspielbar (klingt irgendwie ganz nach Shadowrun, gell?).

Falls es noch andere Cyberpunk - Konsolenspiele gibt, so fallen mir zumindest auf Anhieb keine mehr ein.

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