Der
"Bladerunner" ist ein Science Fiction Thriller. D. h. er verliert
gegenüber der knallharten Action zwar nicht an Spannung, aber diese wird
anhand subtilerer Methoden erzeugt.
Im Gegensatz zu "Robocop", der viele Facetten des Cyberpunk wiederspiegelt
, hat er nur eines damit gemeinsam, seine düstere, morbide Grundstimmung.
Von der Thematik gehört er zu den Postholocaustfilmen, allerdings bedient
sich Regisseur Ridley Scott nicht der üblichen Dastellungsweise. Seine
Stimmungen entstehen durch den Einsatz von Licht und Schatten und eine starke
Symbolik.
Der ganze Film ist eine einzige Gegenlichtaufnahme, d.h. es befindet sich immer
eine starke Lichtquelle hinter den dargestellten Objekten. Die Charaktere sind
dadurch oftmals nur Schatten ihrer selbst und nur anhand ihrer Stimme zu identifizieren.
Ihre Gesichtszüge erscheinen hart, bisweilen sogar maskenhaft durch die
starken Lichtkontraste. Die Bewegungen der Charaktere wirken oft marionettenhaft,
symbolisch für ihre starke Abhängigkeit vom System.
Wie bereits gesagt beherrschen Lichtkontraste die Szenerie. Die Bilder tragen
meist nur einen Hauch von Farbe, und wenn, dann dominieren faulige Gelb- und
Grüntöne. Alles wirkt hoffnungslos und scheint sich im Verfallstadium
zu befinden. In grausamen Situationen lösen kalte Blautöne die anderen
ab.
Die reinste Altraumstimmung. Verstärkt wird dieser Eindruck zum Einen
noch durch einen unvermeidlichen Grauschleier, sei er durch Zigarettenrauch,
Nebel oder verdunstendes Wasser entstanden. Im harten Kontrast dazu stehen die
surrealen Aufnahmen der grellbunten Neonreklame sowie schwankende oder sich
auf andere Weise rastlos durchs Bild bewegende Lichtkegel.
Zur Story:
Rick Deckard, gespielt von Harrison Ford, ist der Blade Runner. Gegen Prämienzahlung
jagt er abtrünnige Replikanten, eine intelligente Androidenart. Als sein
Kollege verletzt wird, avanciert er zum Oberkiller der Polizei und wird auf
eine Gruppe angesetzt, deren Anführer Roy Batty von Rutger Hauer dargestellt
wird.
Sein Leben verändert sich, als der einst skrupellose Killer sich in die
Androidin Rachael verliebt.
Im Gegensatz zu der dem Buch zugrundeliegenden Novelle von P.K.Dick "Do
Androids dream of electric sheep?" ist die Story relativ stark verändert.
Es gibt allerdings eine Videofassung ohne Happy End, die dem Buch etwas näher
kommt, den "Blade Runner Directors Cut."
Abschließend sei noch gesagt, daß eine Verfilmung von William Gibsons
Kurzgeschichte "Johnny Mnemonic" aus dem Buch "Cyberspace"
derzeit in Toronto abgedreht wird. Dieser Film soll Anfang 1995 in die Kinos
kommen. Die Handlung soll jedoch recht stark von der Ursprünglichen abweichen,
obwohl Gibson beim Schreiben des Drehbuchs eine erhebliche Rolle gespielt haben
soll. Angeblich sollen neue Teile geschrieben und Teile aus anderen Stories
der Sprawl Serie integriert worden sein.
Für die Besetzung sind angeblich folgende Schauspieler geplant: Keanu
Reeves als Johnny, Ice T. als Dog, Dolph Lundgren als Killer und Henry Rollins
als ??. Bleibt nur noch die Frage, wer den Delphin spielt? <Heather Locklear!>
Außerdem sind die Rechte von folgenden Gibson - Romanen schon an Produzenten
oder Produktionsfirmen vergeben worden: Neuromancer und Chrome Brennt, wobei
die Rechte an Neuromancer scheinbar wieder an Gibson zurückgingen, da die
Produktionsfirma einige Abmachungen nicht erfüllen konnte. Die Rechte von
Chrome brennt gehören im Moment Sylvester "Rambo" Stallone. Da
kann man nur hoffen, daß eine Verfilmung von Chrome Brennt, falls sie
einmal gedreht werden soll, nicht in Explosionen und kaum auszuhaltender Action
untergehen.
Andrea Berger
Diese Seite ist Teil der Webpräsenz der Gedankenwelten
e.V..
Die Rechte an den Artikeln liegen bei ihren Autoren.
Die Webpräsenz wird von der nMedien
GbR freundlich unterstützt.