Zum Material
Beim Kauf von Einzelteilen (Stoffen, ...) sollte man darauf achten, daß
man möglichst solche nimmt, die in der entsprechenden Zeit (Welt) auch
vorhanden gewesen sind. Sie sollten zum Beispiel nicht unbedingt mit dem aller-modernsten
Muster bedruckt sein. Außerdem sehen für Kleidungsstücke Gedeckte-
und Naturfarben sehr gut aus. Die wichtigsten (und schönsten Materialien)
sind: Wolle (Oberbekleidung), Leinen (Unterbekleidung und luftige Gewänder),
Leder (strapazierfähige Gewänder, Panzerungen), Loden (Mäntel
und Kapuzen), Seide und Samt (Prunk- und Festgewänder, für die, die
sich's leisten können). Weitere wichtige Zutaten für eine schöne
Gewandung sind: Borten, Ösen und Haken, Schnüre und Lederbänder,
sowie Broschen und Fibeln (wobei der Verzierung einer Gewandung keine Grenzen
gesetzt sind).
Ein Hemd
Bei diesem Hemd handelt es sich um ein Obergewand des sogenannten gallischen
Typs. Da es sehr weit geschnitten ist (dadurch muß man nicht so auf die
Schnittgröße achten) wird es meist mit einem Gürtel an der Taille
zusammengefaßt. Das Hemd wird aus einem Stück geschnitten, geklappt
und dann an den zusammentreffenden Kanten vernäht (außer am Halsausschnitt
und dem "Eingang" natürlich!). Da der Schnitt sehr einfach ist,
kann man das Hemd durch einfache Veränderungen, wie einem anderen Halsauschnitt
oder durch Verlängerung, leicht an den eigenen Geschmack anpassen. Durch
Verlängern bis zu den Knien hat man auch schnell ein einfaches Kleid genäht.
![]() Abbildung: Hemd1 |
![]() Abbildung: Hemd 2 |
Die Hose
Der Schnitt dieser Hose ist einem germanischen Original nachempfunden. Wie
die Maße sein müssen, misst man am Besten an sich selbst aus. Abbildung
1 zeigt die Hose von vorne, 2 von Hinten. Auf dem Schnittmuster (3) sind 3 Einzelteile
schon miteinander verbunden und zwar die Sitzfläche (A), und das linke
und das rechte Bein (B, C). Die mit Kleinbuchstaben gekennzeichneten Schnittkanten
sind mit der jeweils gleichbenannten Schnittkante zu vernähen. Die Nähte
der Beine verläuft auf der hinteren Innenseite der Beine.
Da diese Hose nicht sehr eng sitzt, sollte man noch Gürtelschlaufen an
ihr annähen, es sei denn, man hat immer eine Hand zum Festhalten frei!
![]() Abbildung: Hose 1 |
![]() Abbildung: Hose 2 |
![]() Abbildung: Hose 3 |
Die Kapuze
Diese Kapuze, im Mittelalter auch Gugel genannt, besteht aus zwei Teilen der
gleichen Form und Größe (siehe Abbildung). Diese werden aufeinander
gelegt und an den gekennzeichneten Kanten vernäht.
![]() Abbildung: Kaputze |
Ein Umhang
Der Umhang besteht aus einem halbkreisförmingen Stück Stoff (dessen
Radius kleiner als die eigene Körpergröße sein sollte). Der
Halsauschnitt (a) sollte einen Radius von ca. 20 cm haben. Die in der Abbildung
zu sehenden keilförmigen Aussparungen am Halsausschnitt muß man nur
machen, wenn man will, daß der Umhang besser auf der Schulter sitzt.
Zusammengehalten wird der Mantel vorne durch eine Fibel, Brosche oder Ösen
und Haken.
Will man sich eine Mönchskutte machen, so kann man diesen Schnitt zum
Beispiel mit der oben beschriebenen Gugel kombinieren.
![]() Abbildung: Umhang |
Schuhe
Die Schuhe zu einer Gewandung sind noch so eine Sache, da man sie schon aus
Leder, was relativ teuer ist, fertigen sollte. Nimmt man an einem Con teil,
bei dem man sich sicher ist, daß es gutes Wetter gibt, so kann man zu
seiner Gewandung einfach ein paar Espatrillos nehemn. Eine Alternative sind
jedoch auch Mokassins. Wer sich jedoch Schuhe selbst fertigen möchte, hat
hier eine Bauanleitung.
![]() Abbildung: Schuh 1 |
Das beste Material für ein gutes Schuhwerk ist Ziegenleder (dünn,
aber zäh) oder Rindsleder (dicker, aber schwerer zu verarbeiten). Zur Verarbeitung
des Leders benötigt man Ahle (zum Stechen der Löcher), Ledernadeln
und stabilen, gewachsten (wegen der Feuchtigkeit) Zwirn.
Abbildung 1 zeigt einen etwa knöchelhohen Stiefel, der aus einem Stück
Leder besteht, das über dem Spann vernäht wird.
Gehalten wird dieser Stiefel durch einen Lederriemen, der ungefähr in
Knöchelhöhe befestigt wird.
![]() Abbildung: Schuh 2 |
AAbbildung 2 zeigt einen Halbschuh. Auch dieser Schuh wird aus einem Stück
gefertigt und am Spann vernäht.
Die Sohle kann auf zwei verschiedene Arten, wie in Abbildung 3 zu sehen, befestigt
werden. Die Sohlen werden mit dem Oberleder vernäht, bevor der Schuh oben
vernäht wird. Die beiden Methoden, wie man die Sohlen vernäht, sind:
![]() Abbildung: Schuh 3 |
a) Hier wird das Oberleder durch die Sohle hindurch vernäht. Da die Nähte
dann auf der Trittfläche offenliegen, muß man eine zweite Sohle aufkleben
oder - bei dickerem Leder - aufnageln.
b) Bei dieser Methode wird der gesamte Schuh linksrum genäht und nach
Fertigstellung gewendet. Die Nähte sind dann verdeckt im Inneren. Dies
empfiehlt sich allerdings nur bei dünnem Leder.
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